Nicole

Hi, ich bin Nicole,

als ich vier Jahre alt war, fütterte ich gemeinsam mit meiner Tante Straßenhunde und -katzen in Paris.
Mein Onkel arbeitete in einem Restaurant in der Nähe des Eiffelturms, wo täglich große Mengen an Lebensmitteln übrig blieben, welche er nach seiner Arbeit in Eimern mit nach Hause brachte. Abends, wenn es langsam dunkel wurde, gingen dann unsere Versorgungs-Touren durch die Stadt los. Wir klapperten die unterschiedlichen Bereiche, an denen sich die Streuner aufhielten ab, befüllten ihre Näpfe, reinigten ihre Liegeplätze, kümmerten uns darum, dass sie es einigermaßen gemütlich und warm hatten. Immer wieder fingen wir auch kranke oder unkastrierte Hunde ein, um diese ärztlich versorgen oder kastrieren zu lassen. Häufig aus eigener Kasse. Wir retteten auch verletzte oder weise Vögel und zogen diese auf bis wir sie wieder auswilderten.

Es war also „alles“ mit dabei, das sich auf den Pariser Straßen aufhielt. Natürlich lebten wir auch mit vielen Tieren – Katzen und Hunden – zusammen. Über viele Jahre meiner Kindheit verbrachte ich so immer wieder mehrere Monate oder Wochen im Jahr in Frankreich. Neben meinem Leben in Paris verbrachte ich ebenso viel Zeit in Polen bei meiner Großmutter. Auch hier war es für mich völlig natürlich in einem Haushalt mit Hunden und Katzen zu leben, welche zudem nie ein Leben an der Leine kannten. Sie verbrachten ihre Zeit draußen in den Hinterhöfen am See, im Kiez, liefen in der Nachbarschaft herum und wenn sie darauf keine Lust mehr hatten, kratzten sie an der Tür und Oma schloss ihnen auf. Hier war es sehr anders als in Paris, aber auch anders als in Deutschland. Die Tiere hatten mehr Freiheit. Meine Großmutter war arm und Hundefutter war damals durchaus nichts Typisches wie im Westen. Ich erlebte wie ihre Hunde ganz selbstverständlich mit den Lebensmittelresten, die von ihren eigenen Mahlzeiten übrig blieben, versorgt wurden. Selbstverständlich warf sie kaum tierische Produkte weg. Denn das hätte sie sich nicht leisten können. So erfuhr ich früh, wie normal es war, dass Hunde Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Gemüse und Reis aßen, selten auch mal einen Suppen-Knochen und ab und an mal ein kleiner Fetzen Wurst, den Oma ihnen zuwarf, aber das war’s dann auch schon an tierischen Produkten.
Auch als Erwachsene blieb meine ehrenamtliche Tätigkeit in der Hunderettung und meine Tätigkeit als Pflegestelle für Hunde in Not bestehen. Während meiner Studienzeit bekam ich unsere beiden Hunde Klara und Sugi, welche ich meistens mit in die Vorlesungen nahm. Besonders Sugi war schwer traumatisiert als er damals nach seinem Leben als ungarischer Straßenhund zu mir kam. Er war sehr unsicher und bellte bei unseren Gassigängen alles und jeden pausenlos und vollkommen hysterisch an, schnappte dabei nach jedem Hund und riss mit ganzer Kraft an der Leine. Zu Hause verkroch er sich viel und zeigte weitere Auffälligkeiten. Natürlich besuchte ich Hundeschulen- nicht nur eine, sondern etliche. Ich bezahlte viel Geld für Einzeltrainings, las Bücher über Bücher über Hundepsychologie aber nichts half wirklich. Ich war damals vom BARF (Roh-Fleisch-Fütterung) überzeugt, in der Hoffnung, dass diese Ernährungsform einen positiven Einfluss haben könnte. Klara war damals zudem häufig krank. Als ich selber vegan wurde (aus ethischen sowie gesundheitlichen Gründe) und erfuhr, dass eine vegane Hundeernährung möglich ist, stellte ich sofort um. Auch arbeitete ich mehr und mehr mit wilden Kräutern (Eine frühkindliche Leidenschaft), welche ich dem Hundefutter hinzufügte.
Ich begriff, dass die vegane Ernährungsform für Hunde nicht nur möglich war, sondern deutlich besser für ihre Gesundheit ist. Nach und nach besserte sich Klaras Gesundheitszustand und ich konnte auch mit Sugi besser arbeiten, weil er ausgeglichener wurde. Um noch mehr über Hunde zu lernen und ihnen besser helfen zu können, machte ich erst ein Vollzeit-Praktikum in einem Zentrum für Hundeverhaltens-Therapie und anschließend eine zertifizierte Ausbildung zur Hundetrainerin. Es folgte die gemeinsame Gründung unserer Hundetagesstätte und Gassi-Service in Berlin mit meinem Lebenspartner Marvin, wodurch wir viele weitere Erfahrungen sammelten. Es ist ein großer Wunsch mein Wissen mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen, um den Tieren zu helfen gesund zu werden.

Was ich sonst mache? Aktuell mache ich eine mehrjährige Ausbildung in einer jahrtausende alten meditativen Heilkunst „Sat Nam Rasayan“, welche der Tradition des Kundalini Yogas entstammt und welche ich in ersten Versuchen erfolgreich bei Tieren einsetzen konnte.
Abgesehen von meiner Begeisterung Tieren zu helfen, bin ich als Musikerin (Gesang und Geige) und Künstlerin tätig, unterrichte Kundalini Yoga, meditiere viel und arbeite im Social Media Bereich. Oft gibt es Berührungspunkte zwischen meinen unterschiedlichen Interessen aber das wäre an dieser Stelle zu viel zu berichten